tipps zur berufswahlBei Anruf: Job

3. April 2023by rhoffmann

Profi-Tipps von Telefontrainerin Claudia Fischer zeigen, wie Ihr das Telefon für Euren Einstieg ins Berufsleben richtig nutzt.

Heutzutage hat das Telefonieren an Stellenwert verloren. Wir tippen lieber reine WhatsApp oder E-Mail. Da können wir uns in Ruhe zurechtlegen, was wir sagen wollen, und auch über unsere Antworten nachdenken. Das macht Bewerbungstelefonate so schwierig: Man muss sich ordentlich vorbereiten, aktiv zuhören und auch noch auf die Wortwahl achten. Die folgenden Tipps, zusammengestellt von Claudia Fischer, helfen Euch, das Telefon zum Freund zu machen:

Das Gespräch braucht Struktur
Auf eine geordnete Gesprächsführung kommt es insbesondere bei Telefonaten
an, mit denen Ihr etwas erreichen wollt. Daher besteht ein Ausgangstelefonat
aus
Gesprächseinstieg: Begrüßung, eventuell Smalltalk, die erste Frage
von einem der beiden Gesprächsteilnehmer,
Hauptteil: Ihr stellt Euch vor, nennt den Grund Eures Anrufs und erklärt,
warum es sich für Euren Gesprächspartner lohnt, Euch für sich
zu gewinnen,
Gesprächsabschluss: eine positive Zusammenfassung des Gesprächs,
Abklären der nächsten Schritte, Dank und Verabschiedung.
Macht Euch nebenher schriftliche Notizen über das Gesprochene.

Sei offen und sympathisch
Wer mit dem Gegenüber plaudert, festigt die gegenseitige Beziehung und kann den anderen für ein schwieriges Thema „aufwärmen“. Zum „Beschnuppern“ und Finden einer gemeinsamen Wellenlänge empfehlen sich zunächst ein paar Sätze zwangloses Geplauder. Aber nicht über das Wetter oder das jüngste Ed-Sheeran-Konzert, sondern positiv besetzte Themen, etwa Hobbys, Reisen, Freizeitaktivitäten – oder eigene Beobachtungen über Erfolge der Firma, bei der man anruft: „Ihren Instagram-Auftritt finde ich gelungen.“ (Man sollte ihn dann aber auch kennen.)

Interesse zeigen
Da Ihr den Partner am Telefon nicht seht, entfallen etliche kommunikative Signale wie Lächeln oder Nicken. Zeigt daher auf andere Weise, dass Ihr interessiert zuhört. Sinnvoll sind hier Bestätigungslaute wie „aha“, „klar“, „okay“, „ja“ oder Ähnliches. Daran erkennt der andere, dass Ihr „noch da“ seid. Aber Achtung: Wer ständig nur mit „okay“ oder einem anderen Zuhörsignal kontert, wirkt rasch nervend. Übrigens: Ein Lächeln kann man hören! Eine zugewandte Körperhaltung wirkt sich ebenfalls angenehm auf Eure Stimme aus.

Bleibt bei Stimme
Vorher noch einen Schluck Wasser und das Glas während des Gesprächs griffbereit – das verhindert einen trockenen Mund und unangenehmes Räuspern. Damit Ihr Umweltgeräusche nicht mit Eurer Stimme übertönen müsst, achtet auf eine ruhige Umgebung und telefoniert am besten mit Headset. Eine entspannte Stimme unterstützt Eure Worte auch dann, wenn Ihr nervös sein solltet. Die richtige Stimmlage findet Ihr mit einer kleinen Übung: Ein lautes „Mmhhh“, wie beim Anblick der Lieblingspizza, hilft. Dieses „Mmhhh“ wiederholt Ihr mehrmals. Dann sprecht Ihr einen
kurzen Satz – etwa die übliche Telefonbegrüßung, ganz so, als ob Ihr tatsächlich telefonieren würdet. Wenn Ihr die Übung richtig macht, kommt die Stimme nach entsprechend häufigen Wiederholungen automatisch in ihren Normalsprechtonbereich.

Bleibt echt!
Übermittelt „echte“ Informationen, die Euch glaubhaft zugeordnet werden können, steht hinter Euren Worten. Dann seid Ihr „echt“. Das bedeutet allerdings nicht, dass Ihr redet, „wie euch der Schnabel gewachsen ist“, und  alles sagt, was Euch gerade in den Kopf kommt. Seid ehrlich, aber auch höflich. Zeigt Eurem Gesprächspartner Eure Wertschätzung, indem Ihr Worte wählt, die ihn überzeugen, statt eine Liste mit auswendig gelernten Argumenten abzuarbeiten. Wer sich nicht verbiegt, kommt gerade ans Ziel.