Die duale Ausbildung hat viele Vorteile: So lernt Ihr beispielsweise einen Betrieb und seine Abteilungen kennen und sammelt wichtige Erfahrungen in der Praxis. Außerdem bekommt Ihr jeden Monat eine sogenannte Vergütung. Das Schöne daran: Die Höhe Eures Monatsgehalts steigt mit jedem Ausbildungsjahr. Schließlich lernt Ihr immer mehr und übernehmt zunehmend Verantwortung.
Die Gehälter unterscheiden sich je nach Branche, aber auch nach Beruf und Betrieb. Natürlich solltet Ihr Euch Euren Job unbedingt nach Euren Begabungen und Interessen aussuchen, damit er Euch Spaß macht. Trotzdem ist es sinnvoll, sich vorher über die Finanzen zu informieren. Denn wenn Ihr Euch bei der Wahl noch unsicher seid, kann auch eine gute Bezahlung ein Kriterium sein.
Als Azubi zahlst du erstmal keine Steuern
Da Ihr Euch als Azubis in einem Bildungs- und nicht in einem Arbeitsverhältnis befindet, gelten für Euch zwar keine Mindestlohnregeln, dafür habt Ihr aber Vorteile bei den Steuern und Sozialabgaben. Ihr bekommt einen Bruttolohn. Von dem werden in den ersten zwei Ausbildungsjahren meistens nur 20 Prozent Sozialabgaben und keine Steuern abgezogen. Dazu gehören etwa die Beiträge für die Renten- und die Krankenversicherung.
Einen ähnlich hohen Beitrag leistet bei allen Abgaben der Arbeitgeber. Beiträge für die Arbeitslosenversicherung, Pflege- und Unfallversicherung gehen ebenfalls vom Monatsbudget weg. Was Euch dann bleibt, ist der Nettobetrag. Wenn Ihr im Jahr mehr verdient als den Freibetrag von 8.354 Euro, müsst Ihr auch Steuern zahlen. Durchschnittlich 832 Euro im Monat haben Auszubildende 2015 verdient. Das ergab eine Studie des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB). Je nach Branche und Job gibt es aber Unterschiede. Nach der BIBB-Studie verdienten Friseure/-innen, Bäcker/-innen und Floristen/-innen eher wenig, im Schnitt zwischen 500 und 600 Euro im Monat. Dagegen bekamen Maurer/-innen, Mechatroniker/-innen oder Kaufleute für Versicherungen und Finanzen eher viel – im Schnitt zwischen 986 und 1.057 Euro monatlich.
Auch in der Technik- und Chemiebranche wird beispielsweise gut bezahlt: Als Chemikant/-in erhaltet Ihr im ersten Ausbildungsjahr zwischen 830 und 920 Euro, im zweiten Jahr zwischen 870 und 980 Euro, im dritten zwischen 920 und 1.070 Euro und im vierten Ausbildungsjahr dann zwischen 970 und 1.140 Euro. Über ähnliche Gehälter dürfen sich die Chemielaboranten/-
innen freuen.
Manchmal gibt’s auch Urlaubs- oder Weihnachtsgeld
Manche Arbeitgeber zahlen noch zusätzliche Leistungen, wie beispielsweise Weihnachts- oder Urlaubsgeld. Oder sie übernehmen die Miete, wenn Ihr zum Beispiel für die Ausbildung in eine andere Stadt ziehen müsst. Und dann gibt es noch den Tarifvertrag, den einige Betriebe mit der Gewerkschaft vereinbart haben. Darin sind auch die Höhen der Ausbildungsgehälter festgelegt. Falls Euer Unternehmen nicht tariflich gebunden ist, legen das meistens die zuständigen Stellen wie die IHK fest. Ist der Arbeitgeber nicht tariflich gebunden, darf das Gehalt nicht weniger als 80 Prozent des Tariflohns betragen. Am besten klärt Ihr diese Fragen im Vorstellungsgespräch oder erkundigt Euch vorher danach.